Aachen

In Aachen werden Sturmschäden ähnlich wie Ölspuren primär durch den Stadtbetrieb abgearbeitet. Das hat den Vorteil, dass die Feuerwehr für kritische Einsätze frei bleibt. Jedoch waren trotzdem sowohl die Berufsfeuerwehr als auch die Freiwillige Feuerwehr mehrfach im Einsatz.  Unter anderem stürzten an verschiedenen Stellen in Aachen Bäume auf Autos oder Häuser.

Teams der Baumkolonne des Aachener Stadtbetriebs sind derzeit im Dauereisatz, sichten die Schäden, die sich über das gesamte Stadtgebiet verteilen und beginnen mit den Aufräumarbeiten. Bei Stand gestern rund 40 eingegangenen Schadensmeldungen handelt es sich hauptsächlich um Grünastbrüche, wie Simon Kranz erläutert. Er koordiniert als Disponent der Baumpflege derzeit die Einsätze der Baumkolonne. „Die teilweise noch stark belaubten Äste bieten dem Sturm viel Fläche, wodurch auch bei gesunden Bäumen Äste abbrechen können.“ Stark betroffen ist beispielsweise der Vennbahnweg; dort sind auch zwei Bäume umgestürzt. Aber auch im Aachener Norden gibt es zahlreiche Schäden, unter anderem am Spielplatz Schönauer Friede, wo eine Weide kurzfristig gefällt werden musste.

Mit einem Fäll-LKW unterstützt der Stadtbetrieb die Feuerwehr Aachen bei den Aufräumarbeiten. Mit diesem sind Baumfällungen von beschädigten Bäumen weitaus sicherer möglich als mit den Mitteln der Feuerwehr, da im Gegensatz zum Einsatz der Drehleiter und handgeführter Kettensägen keine Personen direkt am Baum tätig sind. Zwei weitere Teams der Baumkolonne holen mit Hilfe von Hubarbeitsbühnen die Astbrüche aus den Bäumen. Zusätzlich arbeitet ein Team kleinere Schäden auf.

Der Aachener Stadtbetrieb kontrolliert zurzeit alle öffentlichen Grünanlagen, Friedhöfe und Spielplätze auf Sturmschäden. Es wird empfohlen, die Anlagen vorerst zu meiden, da die Mitarbeitenden für die Kontrollen, wegen der großen Menge an Bäumen und Anlagen, einige Tage benötigen. Festgestellt werden aktuell vornehmlich Schäden wie Kronenbrüche, angekippte sowie umgestürzte Bäume. Unmittelbare Gefahren werden direkt beseitigt.

Alsdorf

In Alsdorf waren durch die Feuerwehr insgesamt 11 Einsatzstellen abzuarbeiten.

Die größte Einsatzstelle fanden die Einsatzkräfte an der Würselener Straße im Alsdorfer Stadtzentrum vor. Unweit vom Bahnübergang der Euregiobahn entfernt war ein großer Baum auf ein Fahrzeug gestürzt, in diesem sich noch Personen aufhielten. Wie ein Wunder blieben diese unverletzt, da der Baum glücklicherweise auf den Motorraum und nicht auf die Fahrerkabine eingeschlagen war.

Noch vor der Ankunft der alarmierten Einheiten halfen Passanten die Personen aus dem Auto zu befreien. Aufgrund der starken Windböen vor Ort mussten die Aufräumarbeiten zum Eigenschutz der Einsatzkräfte auf den heutigen Freitagmorgen vertagt werden. Die Würselener Straße wurde daraufhin vom Eigenbetrieb Technischer Dienst der Stadt Alsdorf voll gesperrt.

Auf dem Alsdorfer Zentralparkplatz stürzte ein weiterer Baum auf drei abgestellte PKW. Auch hier wurde der Eigenbetrieb der Stadt Alsdorf tätig, der den Baum zerlegte. Über die ebenfalls alarmierte Polizei wurden die Halter ermittelt.

Auf der St. Jöris Straße im Stadtteil Begau hatte ein Baum den Sturmböen nachgegeben. Teile hiervon waren von einem Firmengelände auf die Straße gestürzt. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr reinigten die Straße und entfernten die größeren Äste.

Am Gerhart-Hauptmann-Platz in Alsdorf-Ost musste ein Spielplatz und eine dortige Garage abgesperrt werden, da ein größerer Ast eines Baumes abgebrochen war und eine Gefahr für Passanten und Kinder darstellte.

In Schaufenberg hatten die Sturmböen das Dach einer Garage abgerissen. Die Einsatzkräfte der Wehr ließen daraufhin zum Schutz der Anwohner den Innenhof sperren. Weitere Einsatzstellen gab es in Alsdorf-Ofden und beispielsweise auf der K10 zwischen Warden und Mariadorf.

Glücklicherweise blieb es bei dieser Sturmlage bei Sachschäden – Personen wurden nicht verletzt.

Simmerath

Gerade in der Gemeinde Simmerath, die einerseits über große Waldflächen verfügt, andererseits über die personalastärkste Freiwillige Feuerwehr in der Städteregion verfügt. Hier mussten Mehrere Bäume durch die Feuerwehr gefällt werden. Ebenfalls befand sich die Drehleitergruppe der Löschgruppe Simmerath kurzzeitig in Bereitschaft für weitere Einsätze.

 

Würselen

Das Sturmtief „Emir“ bereitete auch der Würselener Feuerwehr Arbeit. Insgesamt bilanzierte Wehrleiter Patrick Ameri zwölf unwetterbedingte Einsätze. Ab 05.30 Uhr am frühen Donnerstagmorgen waren umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste oder lose Dachteile Ursachen für das Ausrücken der Wehr. „Am Haushof“ wurde zudem ein parkender PKW durch einen umgestürzten Baum beschädigt. Auf der Hauptstraße war eine installierte Baustellenampel umgestürzt. Bauarbeiter verhinderten Schlimmeres. Die Einsatzkräfte demontierten Teile der Ampelanlage über die Drehleiter. Bis in die Abendstunden waren die Kräfte der Feuerwache und der Löschzüge Bardenberg, Broichweiden und Würselen-Mitte im gesamten Stadtgebiet beschäftigt. Größere Schäden blieben aus.

Redaktion: Leo M. Schmelcher

Bilder: (Titelbild: Feuerwehr Alsdorf; Bild im Abschnitt Aachen: Stadt Aachen/E.Bresser; Bilder im Abschnitt Alsdorf: Feuerwehr Alsdorf; Bild im Abschnitt Würselen: Feuerwehr Würselen)

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