Gestern (16.07.2022) zu einem Flugzeugabsturz eines am Flugplatz Aachen-Merzbrück. Laut der ersten Meldung sollte es sich um ein Leichtflugzeug handeln. Die Einsatzkräfte des Betriebsfeuerwehr des Flugplatzes, der Feuerwehr Würselen und der Polizei rückten mit einem Großaufgebot an.
Die Betriebsfeuerwehr des Flugplatzes ist primär mit einem TLF 8/18 (vergleichbar TLF 2000) ausgerüstet. Die weiteren Einsatzkräfte werden mit einem MTF nachgeführt. Diese Fahrzeuge sind so ausgerüstet, dass Erstmaßnahmen durchgeführt werden können. Diese beinhalten auch die Möglichkeit einer Sofortrettung, für weitere Maßnahmen ist jedoch die Freiwillige Feuerwehr Würselen zuständig, diese war mit dem Löschzug Broichweiden, der Logistikgruppe und der Hauptwache vor Ort. Der am Flugplatz stationierte Rettungshubschrauber Christoph Europa 1 ist auf den Bildern der Flugplatz-Webcam ebenfalls am Ort des Geschehens zu erkennen.
Die Einsatzkräfte erkundeten zunächst die Lage. Die Insassen waren nach Angaben von bereits aus dem Flugzeug geholt worden. Hierbei stellte sich heraus, dass der 21 jährige Flugschüler lebensgefährlich verletzt war und sein 62 jähriger Fluglehrer tot. Der Flugschüler wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Bei Unfällen mit Brennbare Substanzen wie in diesem Fall Kraftstoff (Flugbenzin/Kerosin) wird der Brandschutz sichergestellt (Schnellangriff, Feuerlöscher,…)
Die Polizei war ebenfalls mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften vor Ort. Sie hat die Aufgabe die Ursache und einen eventuellen Schuldigen zu ermitteln. Nach derzeitigem Erkenntnisstand befanden sich das Kleinflugzeug einer Flugschule und ein Hubschrauber zeitgleich im Landeanflug auf den Flughafen. Im Zuge eines Ausweichmanövers kam es zum Absturz des Flugzeugs.
Laut einer Pressemitteilung der Polizei ist auch die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BfU) in die Ermittelungen involviert. Die Polizei spricht von einer Hinzuziehung. Dieser Begriff ist jedoch nicht treffend, weil die BfU nicht die Aufgabe hat einen Schuldigen zu verhindern sondern Unfälle und Störungen in der Zukunft zu verhindern. Zudem MUSS die BfU nach jeglichen Unfällen oder schweren Störungen bei Flugzeugen und Helikoptern informiert werden.
Die Polizei führt ein Todesermittelungsverfahren.
Laut dem Pressesprecher der BfU wird nur in etwa 10% der Fälle das Wrack zur weitergehenden Untersuchung nach Braunschweig transportiert. Zudem sollen die beiden erfahrensten der insgesamt 19 Flugunfalluntersucher mit der Untersuchung betraut sein. Der Unfallbericht wird erst in einem Jahr erwartet.
Weitere Angaben werden aktuell nicht gemacht, jedoch konnten wir mithilfe eines Online-Flugtrackingdienstes mit Rückschaufunktion erkennen, dass es sich bei dem Helikopter um einen Airbus Helicopters H 125 eines Unternehmens aus dem Ruhrgebiet handelte. Dieses Unternehmen führt neben Rundflügen Geschäfts undd Eventflüge durch. Bei der betreffenden Maschine handelte es sich um eine mit gehobener Ausstattung die auch für VIP-Flüge eingesetzt wird. Daher stellt sich die Frage ob ein eventueller Fluggast zum oben genannten Verhalten führt.
Nach Abstürzen ist auch immer die Luftverkehrsbehörde vor Ort.
Der Flugplatz war ab dem Unfall, der sich zwischen der Start und Landebahn und dem Taxiway ereignet hat gesperrt. Eine Freigabe erfolgte heute (17.07.2022) am Nachmittag, ab circa 16:30 war wieder Flugbetrieb zu beobachten.
Die Leiche des Fluglehrers ist wie bei allen Unfalltoten bis zur Freigabe durch die Staatsanwaltschaft beschlagnahmt.
Redaktion: Leo Schmelcher/ Niklas Wenzel