Der Gerätewagen Wasserrettung

Die Lebensretter der DLRG brauchen selbst Hilfe. Der Fahrzeugpark ist absolut überaltert, teilweise sind 40 Jahre alte Fahrzeuge im Dienst. Ein effizientes Arbeiten ist damit nicht mehr möglich. Fast alle Fahrzeuge sind gebraucht von der Feuerwehr oder den Hilfsorganisationen übernommen.

Die  Ortsgruppe Herzogenrath nutzt ein ehemaliges MTF der Feuerwehr als MTF. Ein weiteres Fahrzeug wird mit der Ortsgruppe Aachen geteilt. Hierbei handelt es sich um einen ehemaligen Arzttruppwagen des Bundesamtes für Zivilschutz. Dieser ist auch über 30 Jahre alt. Das Alter des Fahrzeuges  ist problematisch, weil das Fahrzeug beispielsweise Probleme beim bergauf fahren hat.

Das neueste Fahrzeug im gesamten Bezirk Aachen ist der neue Gerätewagen Wasserrettung der OG Herzogenrath. Der Wert dieses Fahrzeuges (10 Jahre alt) hält sich in Grenzen, es lässt sich nicht einmal mit einer Staffel besetzen. Mit einer Staffel wird eine Mannschaftsstärke von 6 Personen bezeichnet. Nur 5 Plätze sind verfügbar, für den Wachdienst in der Rettungsstation werden jedoch bis zu 30 Personen benötigt.

Die Probleme haben ihre Ursache in der faktisch nicht existierenden Förderung des Landes. Für die Wasserrettung sind in erster Linie die örtliche Feuerwehr und je nach Situation der Betreiber des Gewässers zuständig. Die DLRG wird am Rursee seitens des Wasserverbandes Eifel Rur und der Gemeinde Simmerath sowie der Stadt Nideggen mit der Durchführung des Wasserrettungsdienstes beauftragt. Diese Zahlungen decken jedoch gerade einmal den Treibstoff. Selbst die Einsatzkleidung wird letztlich von den Mitgliedern selbst über die Mitgliedsbeiträge finanziert. Für alle größeren Anschaffungen ist die DLRG auf Spenden angewiesen.

Von der Städteregion Aachen kommt ein geringer Beitrag in Form der Zurverfügungstellung eines alten NEF als so genannter MediPKW. Mit diesen Fahrzeugen die mit Ausrüstung zur erweiterten Ersten Hilfe fährt die DLRG so genannte First Responder Einsätze für den Rettungsdienst der Städtergion. Hiermit soll während der Dienstzeiten das therapiefreie Intervall bei Notfällen im Bereich des Rursees.

Und das obwohl die DLRG auch im Katastrophenschutz tätig ist. Beispielsweise mit Wasserrettungszügen, wie sie auch beim Hochwasser im Sommer letzten Jahres zum Einsatz kamen. Wasserrettungszüge sind Einheiten die speziell auf die Rettung von Personen aus Hochwasser oder Überschwemmungsgebieten ausgelegt sind. Beim Hochwasser 2021 gingen mehrere Fahrzeuge verloren, darunter ein Boot. Die Reperatur wird teilweise auch von der DLRG bezahlt. Das zweite in der Region Aachen verloren gegangene Fahrzeug, der alte MediPKW wurde durch die Städteregion ersetzt.

 

Alter und neuer MediPKW

 

Die DLRG bat mehrfach verschiedene Stellen, darunter auch die Landesregierung um Hilfe. Diese Gesuche wurden jedoch immer ignoriert.

Die Situation wird jedoch immer desaströser. Erkennbar im folgenden Zitat des Geschäftsführers der Ortsgruppe Herzogenrath:

„… wir haben Fahrzeuge in Betrieb die älter als 30 Jahre sind und wir zittern dann immer , dass sie durch den TÜV kommen. Und brauchen dringend Ersatz für diese Fahrzeuge. Unsere Mittel sind halt beschränkt, weil wir ein Verein sind der ausschließlich von Mitgliedsbeiträgen lebt und geringfügigen Zuschüssen von der Stadt und von der Städtergion. Aber an sonsten ist so ein Fahrzeug etwas teuer für unsere Ortsgruppe.“

Die Situation wird immer schlimmer, wenn nicht bald Spendengelder eingehen ist es fraglich wie der Wasserrettungszug aufrecht erhalten werden soll. Und das trotz der Erfahrungen im vergangenen Sommer.

Einen Spendenaufruf der DLRG finden Ihr/Sie auf Instagram.

Redaktion: Leo M. Schmelcher

 

 

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