Im Rahmen einer gemeinsamen Aktion gegen Akteure des grenzüberschreitenden Kokainhandels haben Ermittler am 26.10.2021 in Belgien und Deutschland insgesamt 118 Objekte durchsucht und 66 Beschuldigte festgenommen. Den Maßnahmen liegen länderübergreifende Ermittlungen im Rahmen eines sogenannten Joint Investigation Teams (JIT) der Staaten Belgien, Italien und Deutschland zugrunde, in die zudem EUROPOL, EUROJUST und Strafverfolgungsbehörden aus Schweden und Frankreich eingebunden waren. Auf deutscher Seite sind die für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität zuständigen Abteilungen des Polizeipräsidiums Aachen und der Staatsanwaltschaft Aachen beteiligt.
Den Beschuldigten wird vorgeworfen, einen europaweiten Handel mit Betäubungsmitteln betrieben zu haben, insbesondere mit Kokain, das auf dem Seeweg aus Südamerika nach Europa eingeschmuggelt wurde.
In Deutschland wurden drei Objekte in Eschweiler und Übach-Palenberg durchsucht und zwei deutsche 60 bzw. 43 Jahre alte Staatsangehörige aufgrund bestehender Haftbefehle festgenommen. Zudem wurden unter anderem drei Schusswaffen beschlagnahmt und höhere Bargeldbeträge, Luxusuhren sowie vier hochwertige Fahrzeuge gesichert. Im Rahmen der Ermittlungen konnten im Vorfeld bereits 99 Kilogramm Kokain bei Kontrollen von Drogenkurieren in Italien und 50 Kilogramm Kokain in einem Seecontainer im Hamburger Hafen sichergestellt werden. Insgesamt wird dem in Deutschland ansässigen Teil der Gruppierung der Handel mit 436 Kilogramm Kokain im Wert von circa 43 Millionen Euro vorgeworfen.
Die belgischen Behörden haben im Rahmen der gemeinsamen Maßnahmen 64 Personen festgenommen und sechs illegale Drogenlabore zerschlagen, die für die Raffinierung und Zubereitung von Kokain verwendet wurden. Im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen in Belgien wurden 620 Kilogramm Kokain und zehn Schusswaffen sichergestellt. Zudem konnten mehr als eine Million Euro Bargeld sowie Gold, Luxusuhren, Kunstgegenstände und 56 hochmotorisierte Fahrzeuge als Erlöse aus dem Drogenhandel beschlagnahmt werden.
Die Ermittlungen bestätigen einmal mehr, dass der illegale Rauschgifthandel keine territorialen Grenzen kennt und nur durch gemeinsame Anstrengungen der betroffenen Staaten bekämpft werden kann.
Quelle: Polizei Aachen/ Staatsanwaltschaft Aachen