Heute wurde am späten Vormittag der Leitstelle der Feuerwehr Aachen ein Leck in einem Kesselwagen im Bereich des Bahnhofes Aachen West gemeldet. Die Feuerwehr Aachen rückte in Folge mit den Löschzügen der Feuer und Rettungswache 3 und der Hauptwache sowie dem CBRN-Zug (Gefahrstoffzug) und dem Löschzug Mitte der Freiwilligen Feuerwehr aus. Da es sich um einen CBRN-Einsatz (Einsatz mit chemischen, biologischen, radioaktiven oder nuklearen Gefahrstoffen) handelte war der zuständige Fachberater vor Ort. Des weiteren war die Bundespolizei vor Ort und sperrte die Einsatzstelle ab.
Vor Ort stellten die Einsatzkräfte fest, dass eine minimale Leckage an einem Tankcontainer, der unbestätigten Aussagen zu Folge den Stoff UN 2055, (Styrol) enthalten soll. Dieser gaste aus dem Container aus. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand zunächst nicht, weil sich der Waggon mit dem Container in einem abgelegenen Teilstück des Güterbahnhofes befand. Jedoch musste die aktuell ohnehin nur bis Herzogenrath befahrbare Bahnstrecke Aachen-Rheydt gesperrt werden. Die Sperrung betraf auch die in Aachen West abzweigende „Montzenroute“ nach Tongeren (B), welche nur im Güterverkehr befahren wird.
Styrol ist laut Wikipedia ein ungesättigter aromatischer Kohlenwasserstoff, der bei niedrigen Temperaturen bereits zündfähige Gasgemische in Verbindung mit Luft bilden kann. Der Flammpunkt dieser Gemische liegt bei 30°C. Des weiteren ist Styrol höchst explosiv. Es findest vor allem in der Kunststoffindustrie Verwendung.
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr stellten zunächst den Brandschutz sicher. Anschließend wurde nach Anweisungen der Transportfirma versucht die Leckage zu verschließen. Die Einsatzkräfte versuchten dies laut dem Einsatzleiter der Feuerwehr in dem Schläuche demontiert wurden. Dies geschah, weil die Leckage das Kühlsystem betraf. Es befanden sich 12 Fahrzeuge in Bereitstellung, darunter auch der Abrollbehälter Sonderlöschmittel, weil Styrol nicht mit Wasser zu löschen ist.
Da die Versuche misslangen wurde das TUIS-Alarm ausgelöst, was heißt, dass Fachberater und eventuell Spezialkräfte von Werkfeuerwehren der Chemieindustrie zur Einsatzstelle zugeführt werden. In diesem Falle reichte anscheinend eine Beratung durch einen aus Leverkusen stammenden Fachberater aus.
Der Einsatz war gegen 17 Uhr weitestgehend beendet.
Mein besonderer Dank gilt dem Einsatzleiter der Feuerwehr Aachen, der sich trotz der kritischen Situation die Zeit fand mit uns zu sprechen und uns die Einsatzstelle zu zeigen.
Redaktion: Leo Schmelcher/ Jonas Hanke