Die Tesla Gigafactory Grünheide wurde in einem Trinkwasserschutzgebiet errichtet, obwohl der Genehmigungsprozess noch nicht vollständig abgeschlossen war und es massive umwelttechnische Bedenken gab.
Am Abend des 11.04.2022 kam es in der Gigafactory Grünheide im Bereich der Lackiererei zu einem Austritt einer bisher nicht öffentlich bekannt gegebenen Substanz. Dieser Austritt kam beim Befüllen eines Behälters innerhalb der Lackieranlage durch ein nicht vollständig geschlossenes Ventil vor. Diese Flüssigkeit ist vollständig im Auffangbehälter der Langeranlage aufgefangen worden und ist von dort durch ein zugelassenes Entsorgungsunternehmen verdünnt und abgepumpt worden. Es handelte sich um ca. 15.000m Behandlungsbad aus der Elektrotauchlackierung. Diese wurde durch die Betriebsfeuerwehr abgestreut, nachdem diese von einer Entsorgungsfirma in der Halle aufgenommen wurde. Beim Verladen der Schläuche trat diese Substanz laut Medienberichten aus. Auf von der ÖDP veröffentlichten Fotos ist zu erkennen, dass diese Substanz in der Nähe der Lackiererei von Feuerwehrkräften mit Bindemittel abgestreut wurde.
Laut dem Sprecher des Landesamts für Umwelt in Brandenburg handelte es sich bei der ausgetretenen Flüssigkeit um eine schwach wassergefährdende Substanz. Jedoch werden internen Dokumenten zufolge in den Tauchbädern Biozide verwendet, welche möglicherweise ausgetreten sind. Bei Bioziden handelt es sich um Substanzen, die jegliches Leben gefährden.
Auf Anfrage teilte die Gemeinde Grünheide jedoch mit, dass man bei diesem Einsatz nicht beteiligt war (Die Feuerwehr ist eine Behörde der Gemeinde, in kleineren Gemeinden ist sie regelmäßig dem Ordnungsamt zugeordnet.). Jedoch handelt es sich bei der Feuerwehr der Gigafactory bisher um eine so genannte Betriebsfeuerwehr. Bei Betriebsfeuerwehr handelt es sich um eine Feuerwehr die in einer Fabrik oder einem sonstigen Betrieb nur den so genannten „ersten Angriff“ sicherstellen muss. Sie ist normalerweise nicht behördlich angeordnet und unterliegt nur wenigen Vorgaben. Die zuständige Feuerwehr der Gemeinde, in diesem Fall Grünheide muss trotzdem alarmiert werden. Verantwortlich ist der zuständige Einsatzleiter der öffentlichen Feuerwehr, also der Leiter der Feuerwehr oder ein von ihm bestimmter Vertreter mit entsprechender Qualifikation. Damit hat Tesla geltendes Recht gebrochen.
Die Europaniederlassung von Tesla wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Vorfall äußern.
Weitere Informationen folgen.
Redaktion: Blaulicht Aachen
Bilder: ÖDP Brandenburg