Am Abend des 30. März 2022 wurde die Feuerwehr Würselen zu einem schweren Wohnungsbrand auf der Jülicher Straße in Broichweiden alarmiert.
Als die ersten Kräfte die Einsatzstelle erreichten, stand eine Wohnung im zweiten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses in Vollbrand. Flammen schlugen aus den Fenstern. Eine Bewohnerin konnte nicht mehr selbstständig aus ihrer Wohnung flüchten und machte sich am Fenster bemerkbar. Sie wurde mit der Drehleiter der Hauptwache gerettet.Vier weitere Bewohner konnten das Haus selbstständig verlassen. Sie wurden durch den Rettungsdienst der mit vier Rettungswagen, zwei Notärzten und dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst (OrgL) vor Ort versorgt. Zwei Personen mussten in ein Krankenhaus gebracht werden.
Die Brandbekämpfung wurde als kombinierter Innen- und Außenangriff durchgeführt. Innen wurden zwei C-Strahlrohre eingesetzt. Die Trupps mussten hierfür unter Atemschutz vorgehen. Zwei weitere Strahlrohre wurden von Außen eingesetzt.
Die Brandbekämpfung von außen stellt wegen der größeren Schäden und die geringere Effektivität die Ultima ratio dar, ist jedoch bei Vollbränden nicht ohne weiteres vermeidbar, weil die Temperaturen nicht selten so hoch sind, dass die Einsatzkräfte trotz der hochentwickelten Schutzkleidung gefährdet werden.
Der Löschangriff zeigte Wirkung. Durch das schnelle und zielgerichtete eingreifen konnte ein Brand des gesamten Dachstuhls verhindert werden. Die Nachlöscharbeiten waren langwierig. Zuerst wurde der Brandrauch mittels eines Überdrucklüfters aus dem Haus entfernt. Anschließend müssen alle Glutnester mittels einer Wärmebildkamera gefunden und mit Wasser abgelöscht werden.
Der Einsatz der Feuerwehr endete um 23:10 Uhr.
Die Ermittelungen der Kriminalpolizei zur Brandursache dauern Stand heute (06.04.2022) an.
Bei der noch zu verifizierenden Aussage handelte es sich um die Angabe, es sei bei dem Brand zu einem Flashover (einer Rauchgasdurchzündung, d.h. der Übergang vom Entstehungsbrand zum Vollbrand gekommen. Diese Angabe konnte durch den Pressesprecher der Feuerwehr Würselen nicht bestätigt werden.
Die Polizei sperrte die Jülicher Straße zwischen der Weststraße und Nassauer Straße für die dauer des Einsatzes.
Vor Ort machte sich auch Kreisbrandmeister Thomas Sprank ein Bild der Lage. Das Ordnungsamt war zur Unterbringung von Betroffenen vor Ort. Die Bewohner kamen jedoch bei Verwandten unter. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Redaktion: Leo M. Schmelcher