Zu Beginn der Woche erreichten die Feuerwehr Eschweiler erste Meldungen, dass ab dem Monatswechsel bei steigenden Temperaturen mit den ersten schweren Gewittern des Jahres zu rechnen sei. Am Vormittag des 02. Mai wurden die Wettermodelle der Meteorologen so konkret, dass auch in Eschweiler für den frühen Abend mit starken Gewittern gerechnet wurde. Ab ungefähr 18:00 Uhr verdunkelte sich dann tatsächlich langsam der Himmel und wenig später überquerte eine kräftige Gewitterzelle das Stadtgebiet. Innerhalb einer knappen halben Stunde konnten teilweise 15-20 Liter Niederschlag je Quadratmeter gemessen werden.

Um circa 19:00 Uhr ließen Regen und Gewitter langsam nach und der ein oder andere dachte, dass Eschweiler noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen sei. Dem war jedoch leider nicht der Fall!

Um 19:09 Uhr erreichte die Einsatzzentrale der erste Notruf, der von einem drohenden Wassereinbruch in ein Gebäude berichtete. Ab diesem Moment folgte ein Notruf den nächsten. Aufgrund der Vorwarnung war die  Einsatzzentrale mit zusätzlichen Personal besetzt worden. So konnte die Notrufbearbeitung und Einsatzdisposition zügig erfolgen. Nach nicht einmal 20 Minuten waren so viele Notrufe aufgelaufen, dass Vollalarm für die Stadt Eschweiler ausgelöst werden musste.

Die Einsatzstellen verteilten sich fast quer durch das gesamte Stadtgebiet. Im Wesentlichen galt es, Keller leerzupumpen und überflutete Straßen wieder für den Verkehr freizumachen. Drei Einsatzschwerpunkte beschäftigten die Feuerwehr hierbei besonders:

Der Omerbach in Nothberg war am Ortseingang über die Ufer getreten und bedrohte zahlreiche Häuser. Neben den großen Niederschlägen sorgte ein scheinbar verstopftes Abflussgitter für zusätzliche Gefahr. Zahlreiche Einsatzkräfte verbauten hunderte Sandsäcke zum Schutz von Gebäuden und pumpten voll gelaufene Keller leer. Die Einsatzmaßnahmen zogen sich hier über mehrere Stunden hin. Hier unterstützte der THW OV Alsdorf.

Am Rande des Stadtwaldes wurden die Luisenstraße und die Birkengangstraße von den Wassermassen so überspült, dass beide Straßen mehrere Stunden gesperrt werden mussten. Einen kleinen Maulwurf konnten  Einsatzkräfte dort aus dem Wasser retten und im trockenen Wald wieder aussetzen.

In Kinzweiler wurden Schlamm und Geröll von angrenzenden Feldern auf die Kirchstraße gespült und verstopfen dort sämtliche Kanaleinläufe. In der Folge strömte das Wasser, teils auf gesamter Straßenbreite auf einer Höhe bis zu 25 cm, in Richtung Ortsmitte. Auch hier waren die Einsatzkräfte mehrere Stunden beschäftigt Schlamm und Geröll von der Straße zu räumen und die Gefahrenstellen zu beseitigen.

Mit Eintritt der Dunkelheit und gleichzeitigem Nachlassen des Regens, beruhigte sich die Lage langsam. Ab circa 23:30 Uhr konnten die ersten Einsatzkräfte aus dem Einsatz entlassen und nach Hause geschickt werden. Die letzte Einsatzstelle wurde gegen 00:30 Uhr beendet. Insgesamt mussten 70 Einsatzstellen abgearbeitet werden.

Die Ortsverbände Alsdorf, Eschweiler und Stolberg des THW unterstützten die Feuerwehr Eschweiler mit ca. 30 Einsatzkräften.

Insgesamt waren 110 Kräfte der Feuerwehr und 30 Kräfte des THW im Einsatz.

Redaktion: Leo M. Schmelcher (mit Material der Fw. Eschweiler)

Bilder: Feuerwehr Eschweiler

Von admin

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