Am 04.03.2024 wurde die Feuerwehr Aachen ein Notruf informiert, dass im Luisenhospital am Boxgraben ein Brand vorliegen würde.

Innerhalb kurzer Zeit stellte sich die Lage als polizeiliche Bedrohungslage heraus. Hiermit ging die Einsatzleitung auf die Polizei über. Eine Frau soll gegen 17:00 das Luisenhospital und Angestellte der Physiotherapiepraxis bedroht haben. Nachdem es einem Mitarbeiter gelungen war, die Waffe aus der Gewalt der Frau zu entziehen, soll sie sich in ein Patientenzimmer zurückgezogen und anschließend einen pyrotechnischen Gegenstand entzündet und auf einen Gang geworfen haben. Anschließend verschanzte sich die Frau mit einem auffallend dicken Gürtel, der für einen Sprengstoffgürtel gehalten wurde, in einem Raum im Keller.

Dies löste einen massiven Brand aus. Unter anderem durch die vielen Kunststoffprodukte, die in Operationssälen zum Einsatz kommen. Andererseits platzen durch die Hitze oft Gasleitungen, was auch die Leitungen für Sauerstoff und Druckluft. Beides ist extrem brandfördernd, da  viel Sauerstoff für die Verbrennung zur Verfügung steht.

Aufgrund der Bedrohungslage wurden Spezialeinheiten der Polizei  alarmiert. Bereits gegen 18:10 konnten Fahrzeuge des SEK in Aachen gesichtet werden. Die Polizei Köln übernahm wegen der ihr unterstellten Spezialeinheiten die Einsatzführung.

Bei derartigen Lagen wird in Deutschland nach dem Prinzip verfahren, dass sich in der durch die Polizei festgelegten inneren unsicheren Zone im Normalfall nur Polizeibeamte der  Spezialeinheiten aufhalten. In Ausnahmefällen nach Weisung der Polizei kommen weitere Kräfte in der Roten Zone zum Einsatz.

Einheiten auf dem Boxgraben in Bereitstellung

Gleichzeitig wurde durch die Feuerwehr die Brandbekämpfung eingeleitet ,diese gestaltete sich dadurch, dass es in einem Operationssaal brannte schwierig. Die Lokalisation des Brandes nahm dabei mehr Zeit in Anspruch als die eigentliche Brandbekämpfung. Zumindest konnte durch das Abschiebern der Sauerstoff und Druckluftleitungendie Ausbreitung begrenzt werden.

Für diesen Einsatz war ein enormer Kräfteansatz an Atemschutzgeräteträgern notwendig. Nach der Lokalisation konnte die eigentliche Brandbekämpfung eingeleitet werden. Diese dauerte laut Medienberichten etwa 45 Minuten. Diese benötigte alleine schon durch die Zeit einen bestimmten Kräfteansatz. Hierfür waren diverse Einheiten von Berufs und Freiwilliger Feuerwehr im Einsatz. An die Bekämpfung des eigentlichen Feuers schließen sich die Entrauchung und Nachlöscharbeiten an, diese sind oftmals aufwändiger als die eigentliche Brandbekämpfung

Gegen 22:53 wurde seitens der Pressestelle der Stadt Aachen gemeldet, dass der Brand gelöscht und der Brandbereich entraucht sei.

Die Patientenablage

Gleichzeitig wurden alle vier Einsatzeinheiten des Katastrophenschutzes alarmiert. Die diensthabende 04. Einsatzeinheit war hierbei in unmittelbarer Nähe zum Luisenhospital eingesetzt. Ebenfalls wurde mit Material, aus verschiedenen Fahrzeugen eine Patientenablage aufgebaut, um im Falle eines Schadensereignisses vor Ort erstversorgen zu können.

Die 4. Einsatzeinheit Aachen-Stadt

Ebenfalls mussten vier Intensivpatienten verlegt werden, da die notwendigen Bedingungen zur Behandlung nicht mehr gegeben waren. Hierfür kamen mehrere Verlege-Rettungswagen zum Einsatz.

Weitere Einheiten darunter die Einsatzeinheiten 1 bis 3, weitere Feuerwehreinheiten und ein Patiententransportzug der Städteregion standen auf einem Gelände der RWTH in Bereitstellung.

Um 22.38 Uhr verließ sie den Raum und versuchte, einen Gegenstand auf dem Gang abzubrennen. Hierbei trug sie den bereits oben erwähnten vermeintlichen Sprengstoffgürtel, hielt einen verdächtigen Gegenstand in der Hand und bewegte sich auf die Einsatzkräfte zu. Da die Frau nicht auf Ansprache reagierte, machten die Polizisten von der Schusswaffe Gebrauch, um die Gefahrenlage zu beenden.

Durch die Schüsse erlitt die Frau schwere Verletzungen. Rettungskräfte versorgten sie umgehend. Laut einer Erklärung der Staatsanwaltschaft befindet sie sich nicht mehr in Lebensgefahr. Diese Angabe lässt sich nicht unabhängig prüfen.

Wie sich später nach Untersuchung durch hinzugezogene Fachkräfte des LKA NRW herausstellte, handelte es sich bei dem Gürtel um eine Attrappe.

Redaktion: Jonas Hanke

Bilder: BOS Einsatzreporter

 

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