Nachdem am vergangenen Mittwoch den 28.02.2024 eine US-Amerikanische 250 Kilogramm Fliegerbombe bei Bauarbeiten auf einem Sportgelände der RWTH am Königshügel gefunden wurde lief umgehend ein Großeinsatz von Feuerwehr, Katastrophenschutz, Polizei und Ordnungsamt an.

Der Evakuierungsradius

Aufgrund der Größe und Bauart der Bombe (Sprengbombe) wurde wie schon bei der Entschärfung an der Henricistraße ein Evakuierungsradius von 300 Metern festgelegt. Dieser führte dazu, dass die Mies-van-der-Rohe-Straße, Hainbuchenstraße,  Professor-Pirlet-Straße, Melatener Straße, der Seffenter Weg, Landoltweg und der  Eckertweg gesperrt wurden und die Anwohner evakuiert wurden. Betroffen waren rund 700 Personen.

In einem Standort der Mensa Academica am Pontwall wurde durch Personal zweier Einsatzeinheiten des Katastrophenschutzes (Malteser Hilfsdienst und Deutsches Rotes Kreuz) eine Betreuungsstelle eingerichtet. Diese war für Personen, die keine andere Aufenthaltsmöglichkeit hatten vorgesehen. Hier wurden insgesamt 75 Personen betreut. Drei Personen waren auf die Hilfe des Rettungsdienstes angwiesen um das Gebiet zu verlassen.

Ebenfalls war der Bahnhof Aachen-West ab 17:00 gesperrt. Damit war nicht nur der Pendlerverkehr in Richtung Norden massiv gestört sondern auch der Schienengüterverkehr mit Belgien weitestgehend lahmgelegt. Dieser Konzentriert sich fast vollständig auf die Bahnstrecke Aachen West-Tongern, während die Strecke Aachen Hbf-Welkenraedt dem Personenverkehr vorbehalten ist, weitere Übergänge sind aktuell nicht in Betrieb.

Die Feuerwehr stellte mit mehreren Einheiten (unter anderem der Löschzug 12 Nord) den Brandschutz sicher. Diese standen unter anderem auf dem Parkplatz an der Feuer und Rettungswache 3  in Bereitstellung. Diese sollten im Schadensfall schnell eingreifen können.

Nachdem die Evakuierung abgeschlossen war, konnte um 20:07 der Kampfmittelräumdienst mit der Entschärfung der Bombe beginnen. Dies wird üblicherweise durch das Entfernen des Zünders durch händisches Herausschrauben oder auch durch die sogenannte Raketenklemme aus der Distanz durchgeführt. Ebenfalls gibt es Methoden durch Wasserdruck zu schneiden.

Die Evakuierung wurde um 20:45 aufgehoben.

Nachdem die Bombe entschärft war, wurde diese in ein Fahrzeug des Kampfmittelräumdiestes verladen und wird einer geregelten Entsorgung zugeführt. Entweder durch die kontrollierte Sprengung auf einem Gelände des Kampfmittelräumdienstes oder bei einem Spezialbetrieb in Munster.

Vor Ort waren 192 Kräfte der Feuerwehr (überwiegend Freiwillige Feuerwehr) im Einsatz. Hierunter fallen auch die Kräfte, des sogenannten Löschzug 22, der eine sogenannte Regieeinheit (direkt von der Katastrophenschutzbehörde unterhaltene Einheit) ist. Diese Einheit hat die Aufgabe der Verpflegung, die für Einsatzkräfte und Betroffene sichergestellt wurde. Hierbei wurde nach besonderen Wünschen nach der Bombenräumung an der Henricistraße auch ein vegetarisches Menü zubereitet. Diese unterstützten  gemeinsam mit 46 Kräften von Hilfsorganisationen und 30 Polizeibeamten die 30 Kräfte des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung bei der Evakuierung des  Gebiets.

Redaktion: Leo M. Schmelcher

Titelbild: Stadt Aachen/ Stefan Herrmann

Bild des Evakuierungsradius: Stadt Aachen

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