Am Abend des 27. Mai 2023 ereignete sich an der alten Molkerei in Linnich ein schwerwiegender Hallenbrand. Um 16:18 Uhr wurde die Feuerwehr über den Vorfall informiert. Bereits auf der Anfahrt zur Einsatzstelle war eine starke Rauchentwicklung sichtbar. Sofort wurden alle verfügbaren Einsatzkräfte mobilisiert, um den Brand zu bekämpfen. In Linnich wurde ein Vollalarm ausgelöst (alle Einheiten der örtlichen Feuerwehr werden alarmiert) ausgelöst. Gleichzeitig wurde eine erste NINA-Warnung wegen Rauchgasen ausgelöst.
Bei dem Hallenbrand handelte es sich um einen Vorfall in einem Lager. Dieser führte Neben der örtlich originär zuständigen Feuerwehr Linnich waren der stellvertretende Kreisbrandmeister, das Feuerschutzzentrum mit dem Teleskopgelenkmast sowie den Abrollbehältern Atemschutz und Wasser/Schaum, die Drehleiter der benachbarten Werkfeuerwehr SIG Combiblock sowie die Feuerwehr des Wasserwerks vor Ort, um bei den Löscharbeiten zu unterstützen.
Der Brand wurde vorwiegend durch die Wenderohre der beiden Hubrettungsgeräte bekämpft. Aus Sicherheitsgründen wurde der Brand anschließend mit Schaum erstickt, um ein Wiederaufflammen zu verhindern. Dank des schnellen und koordinierten Vorgehens der Feuerwehr konnte der Brand erfolgreich bekämpft werden.
Gegen 4 Uhr morgens kam es zu einer erneuten Rauchentwicklung und ein neues Feuer entstand. Glücklicherweise befanden sich die Feuerwehrleute noch vor Ort und konnten das Feuer schnell unter Kontrolle bringen.
Der Hallenbrand stellte eine Gefahr für die Öffentlichkeit dar, da das Dach aus Asbestzementplatten bestand. Diese waren bis zum Verbot der Verwendung von Asbest aufgrund ihres geringen Gewichtes und ihrer hohen Robustheit sehr populär. Die Dekontaminierung der Einsatzkräfte war daher von größter Bedeutung, um ihre Gesundheit zu schützen und eine Verschleppung der Kontamination zu verhindern. Die Dekontamination fand durch abduschen statt. Ebenfalls musste die Umgebung durch die Feuerwehr dekontaminiert werden. Dies geschah in dem die Umgebung (Straßen, Wegen und Autos) zweimal mit Wasser abgespritzt wurde.
Um 20 Uhr wurden circa 20 Anwohner vorsorglich evakuiert, konnten aber am 28. Mai in ihre Häuser zurückkehren, zunächst unter der Auflage ihre Gärten nicht zu betreten. Das Ordnungsamt war mit acht Mitarbeitern im Einsatz (gn), um mit den Betroffenen deren Außengelände in Augenschein zu nehmen und zu beurteilen, wie viele Rußpartikel dort liegen geblieben waren. Geschützt mit Handschuhen und Mundschutz konnten die großen Partikel aufgesammelt und Gegenstände mit Wasser abgespült werden.
Ebenfalls wurden die Anwohner über notwendige Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Obst und Gemüsen aus den Gärten aufgeklärt.
Ebenfalls sind große Teile der Ausrüstung Kontaminiert, ob das Schlauchmaterial gereinigt werden kann ist unklar, wahrscheinlich muss es in einer Spezialisierten Anlage verbrannt werden und der Filterstaub anschließend in einer Deponie endgelagert werden.
Die genaue Ursache des Brandes ist derzeit noch unbekannt und wird von den zuständigen Behörden untersucht. Es wird vermutet, dass ein technischer Defekt oder Fahrlässigkeit für den Ausbruch des Feuers verantwortlich sein könnten. Informationen über mögliche Verletzungen liegen derzeit nicht vor.
Der Einsatz der Feuerwehr und anderer Rettungskräfte dauerte mehrere Stunden, da neben der Brandbekämpfung auch umfangreiche Dekontaminierungsmaßnahmen durchgeführt werden mussten. Die Aufräumarbeiten und die Sicherung des Brandortes werden voraussichtlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Im Einsatz waren neben der gesamten Feuerwehr Linnich, dem Stv. Kreisbrandmeister, der Werkfeuerwehr SIG Combibloc, das Feuerschutzzentrum des Kreises Düren, die beiden Gefahrstoffzüge, der Rettungsdienst, das Ordnungsamt der Stadt Linnich die Polizei sowie der Rettungsdienst des Kreisen Düren. Die Feuerwehren Niederzier und Jülich stellten den Grundschutz in Linnich sicher. Zudem waren mehrere Umweltbehörden, darunter das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen mit einem Fahrzeug, welches unter anderem ein Rasterelektronenmikroskop mitführt, mit diesem konnte das Asbest identifiziert werden.
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Redaktion: Leo Schmelcher/Jonas Hanke/Niklas Wenzel