Die Straßenverkehrsordnung besagt, dass Kinder ab 10 Jahren mit ihren Fahrrädern nicht mehr den Gehweg befahren dürfen, sondern die Straße nutzen müssen. Um auf die Gefahren des Straßenverkehrs gut vorbereitet zu sein, bietet die Polizei bereits seit Jahrzehnten Grundschulen ein kindgerechtes Fahrradtraining mit abschließender Prüfung an.
Die Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen der Montessori-Grundschule in Eilendorf haben dieses Training vom
20. bis zum 26. April 2023 erfolgreich absolviert. Gemeinsam haben Barbara Höbig, Verkehrssicherheitsberaterin der Polizei Aachen und Andreas Dern, Bezirksdienstbeamter den Kindern die Verkehrsregeln für Radfahrer näher gebracht.
Seit Jahrzehnten bietet die Polizei Nordrhein-Westfalen dieses Fahrradtraining an und bereitet die Schülerinnen und Schüler – zusätzlich zur Verkehrserziehung durch die Eltern – auf die neuen Herausforderungen vor.
Zunächst wurden die Fahrräder der Schülerinnen und Schüler genauestens geprüft, sowie die Wichtigkeit beispielsweise ausreichender Beleuchtung, funktionierender Bremsen und einer Klingel erklärt. Auch der Fahrradhelm spielte beim theoretischen Teil des Fahrradtrainings eine wichtige Rolle: Die richtige Trageweise und die – oft lebensrettende – Notwendigkeit des Tragens wurden kindgerecht vermittelt. Den zweiten Teil bildete die praktische Ausbildung: Die Schüler übten unter Anleitung zum Beispiel richtiges Bremsen und Vollbremsungen, sicheres Auf- und Absteigen bzw. Anhalten am Fahrbahnrand.
Im Anschluss daran ging es in den öffentlichen Verkehrsraum: Eltern waren gekommen, um die Kinder zu unterstützen und die Fahrstrecke abzusichern. Der Parcours beinhaltete wesentliche Elemente des Straßenverkehrs: unter anderem Abbiegen nach rechts und links, Befahren von Kreuzungen und Vorbeifahren an Hindernissen. Am letzten Tag legten die Kinder schließlich eine Prüfung im vorher bekannten Parcours ab und erhielten bei entsprechender Leistung eine Empfehlung zum alleinigen Fahren im Straßenverkehr.
Eine Mutter, die das Fahrradtraining begleitete, lobte das Projekt: „Das Radtraining gab es sogar zu meiner Schulzeit schon. Ich finde es sehr wichtig, dass die Kinder selbstständig lernen, aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen. So können sie die Straßenverkehrsregeln lernen und diese verinnerlichen.“
Dennoch ist eine abgelegte Prüfung kein Garant für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr: Wichtig ist auch der Appell an alle Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer, sich rücksichtsvoll zu verhalten. Gerade jetzt zu Frühlingsbeginn – nach vielleicht langer Fahrradpause – fehlt vielen Kindern die Routine: Sie schätzen Gefahren, Abstände und Geschwindigkeiten nicht immer richtig ein oder sind unsicher. Dann ist es besonders wichtig, vor allem im Bereich von Schulen und Kindergärten vorsichtig zu fahren.
Ein Grundsatz, der immer bleibt: Gegenseitige Rücksicht beugt Gefahren im Straßenverkehr vor und verhindert Unfälle.
Quelle: Polizei Aachen