Gegen 19.20 Uhr am Samstagabend wurde die Feuerwehr Würselen zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage eines Gewerbebetriebs an der Adenauerstraße gerufen. Vor Ort hatten gleich mehrere Melder angeschlagen. Zwei Trupps gingen unter Atemschutz zur Erkundung vor. Diese stellten eine Dampfentwicklung ausgehend von einem Behälter fest.
Der Firmeninhaber teilte mit, dass der Behälter mit Kalilauge zum Entlacken gefüllt sei. Messungen mit der Wärmebildkamera ergaben eine stark erhöhte Temperatur. Die Werkshalle wurde stromlos geschaltet. Da die Temperatur nicht sank, wurde nach Rücksprache mit dem Fachberater für chemische, biologische, radiologische und nukleare Gefahren (CBRN) der Städteregion vorsorglich die Alarmstufe erhöht. Damit rückten neben Messfahrzeugen auch weitere Spezialfahrzeuge aus den Wehren der Städteregion sowie weitere Rettungsdienstfahrzeuge aus. Gleichzeitig wurde eine Warnung über die Warn-App Nina veröffentlicht, vorsorglich Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Die Polizei sperrte die Adenauerstraße zwischen Kreisverkehr Hauptstraße und Schumanstraße. Die Messungen vor Ort und in der näheren Umgebung ergaben jedoch keine erhöhten Werte.
Mehrere Trupps unter Chemikalienschutzanzügen kontrollierten den Behälter und stellten nach einiger Zeit fest, dass die Temperatur kontinuierlich sank und die Dampfbildung zurückging. Die eingesetzten Trupps wurden anschließend mit den Schutzanzügen an einem Dekontaminationsplatz gereinigt. Schließlich konnte der Tank geöffnet werden. Eine chemische Reaktion konnte nicht festgestellt werden.
Nachdem von der Chemikalie keine Gefahr mehr ausging, konnte der Einsatz gegen 01.00 Uhr am frühen Sonntagmorgen beendet werden.
Insgesamt waren 90 Kräfte in den Einsatz eingebunden. Seitens der Feuerwehr Würselen waren die Kräfte der Feuerwache, der Löschzüge Würselen-Mitte und Broichweiden sowie die Führungsunterstützungsgruppe. Auch Kreisbrandmeister Tom Sprank machte sich vor Ort ein Bild der Lage. Ebenso waren Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes sowie der unteren Wasserbehörde der Städteregion an der Einsatzstelle tätig.
Quelle: Feuerwehr Würselen