Am frühen Morgen des 15.07.2021 um 5 Uhr wurde durch die Betriebsleitung des St. Antonius Hospitals in Eschweiler die Evakuierung von ca. 400 Patienten beschlossen. Das Krankenhaus, welches über 440 Betten verfügt, ist unweit der Inde. Diese führt jedoch aktuell Hochwasser. Während der Nacht war das Wasser in den Keller und teilweise auch in das Erdgeschoss des Krankenhauses eingedrungen. Dort wurde unter anderem die Stromversorgung und die Heizung außer Betrieb gesetzt. Des Weiteren hatte das Wasser die Diagnostikräume, in denen Computertomografen stehen, unbenutzbar gemacht. Auch die Aufzüge waren nicht mehr benutzbar. Zudem gab es heute Mittag einen Sturmschaden an der Trinkwasserleitung, weshalb das Trinkwassernetz in ganz Eschweiler zum Erliegen kam.
In folge der Alarmierung wurde ein Großaufgebot an Rettungs- und Krankentransportfahrzeugen von Feuerwehren und Hilfsorganisationen, sowie Privatfirmen aus der Städteregion Aachen und dem Ruhrgebiet alarmiert. Außerdem kamen mehrere Rettungs- und Intensivtransporthubschrauber hinzu. Als Bereitstellungsraum für die Rettungsfahrzeuge wurde die Donnerberg-Kaserne bestimmt.
Die kritischen Intensivpatienten wurden überwiegend per Helikopter verlegt. Nach Angaben von Rettungskräften lässt sich vermuten, dass auch der Großraumrettungshubschrauber (GRH) „Laupheim“ der Heeresflieger im Einsatz war. Dieser kann bis zu 12 Patienten gleichzeitig transportieren, davon bis zu 6 beatmete. Viele Intensivpatienten wurden zudem mit dem Intensivtransportwagen (ITW) der Städteregion Aachen ins Rhein-Mass-Klinikum verlegt. Dennoch wurden auch weitere Patienten in umliegende Krankenhäuser in der Städteregion und anderen Kreisen verlegt.
Für den aktuellen Bedarf wurden die Rettungs- und Krankentransportfahrzeuge in umliegenden Straßen bereitgestellt. Der Einsatz wurden von einem Einsatzleitwagen (ELW 2) des DRK aus geleitet.
Redaktion: Leo Schmelcher