Mehrere Anrufe erreichten um kurz nach 17:00 die Leitstelle für die StädteRegion Aachen. Demnach sollten Flammen und Rauch aus einem Mehrfamilienhaus in der Aachener Hüttenstraße in Eilendorf – unmittelbar an der Kreuzung zum Berliner Ring – dringen. Besonders dramatisch waren Notrufe, die von hilferufenden Personen an Fenstern des Gebäudes sprachen. Eine Person sollte zudem bereits auf das Dach des Hauses geklettert sein.
Kräfte der Berufsfeuerwehr waren bereits drei Minuten nach der Alarmierung am Einsatzort. Vorsorglich wurde vor dem Gebäude ein Sprungpolster aufgebaut um falls die Person auf dem Dach springen sollte bevor sie mit der Drehleiter gerettet wurde. Drei Personen konnten aus dem Gebäude gerettet werden. Unmittelbar begann die Menschenrettung über eine Drehleiter und über Trupps, die unter Atemschutz in das Gebäude vorgingen.
Aufgrund der Erkenntnis der ersten Einsatzkräfte vor Ort wurden umfassend Kräfte des Rettungsdienstes zur Einsatzstelle angefordert. Neun Menschen sind verletzt worden, zwei davon schwer. Insgesamt wurden sechs Personen umliegenden Krankenhäusern zugeführt.
In der Spitze waren circa 90 Einsatzkräfte der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr sowie des Rettungsdienstes vor Ort. Sie wurden von der Polizei unterstützt. Um 17:50 konnte „Feuer unter Kontrolle“ gegeben werden.
Weiterhin befanden sich Kräfte der Aachener Feuerwehr (Berufsfeuerwehr und Löschzug Eilendorf der Freiwilligen Feuerwehr) vor Ort. Es wurden umfangreiche Nachlösch- und Kontrollarbeiten vorgenommen. Hierzu mussten vor allem Bereiche im Dachgeschoss geöffnet werden, um etwaige Glutnester aufzufinden und bekämpfen. Hierbei kam auch eine spezielle Rettungssäge zum Eiinsatz. Ebenfalls wurde das Nachbargebäude begangen und kontrolliert. Das Gebäude wurde aus Sicherheitsgründen vom Strom getrennt.
Mehrere unverletzte Bewohner des Hauses finden vorübergehend im persönlichen Umfeld Unterkunft, da das Gebäude nach dem Brand nicht bewohnbar ist.
Durch die Vollsperrung der Hüttenstraße und des Berliner Rings in Richtung Eilendorf sowie der Geradeaus und Linksabbiegespuren der Charlottenburger Allee stadteinwärts kam es zu massiven Verkehrsbehinderungen im Straßenverkehr. Auch mehrere Buslinien waren betroffen und mussten großflächig umgeleitet werden.
Der Einsatz wurde seitens der Feuerwehr Aachen um 20.38 Uhr beendet und die Einsatzstelle an die Polizei übergeben.
Im Einsatz waren alle Wachen der Berufsfeuerwehr, die Löschzüge Mitte und Eilendorf der Freiwilligen Feuerwehr und eine größere Anzahl an Rettungsdienstfahrzeugen. Ebenfalls waren die Polizei und die Verpflegungsgruppe des Löschzug 22 ein. Dieser ist kein klassischer Löschzug sondern eine durch die Stadt in Eigen-Regie betriebene Katastrophenschutzeinheit.
Redaktion: Leo M. Schmelcher