Kurz vor Mitternacht des 05.10.2024 wurde der Rettungsdienst zu einer bewusstlosen Person in der Sedanstraße alarmiert. Bereits beim Betreten der Wohnung schlugen die Kohlenstoffmonoxidmelder des Rettungswagens und des Notarztes an und gaben Hinweis auf eine lebensgefährliche Atmosphäre in der Wohnung. Beim umgehenden Rückzug des Personals wurden eine Familie mit zwei Erwachsenen und einem Kleinkind ins Freie gerettet und weitere Kräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes nachgefordert.
Durch die Kräfte des Brandschutzes wurden mehrere Einsatzkräfte unter Atemschutz im Gebäude eingesetzt um die Quelle des farb und geruchslosen, lebensgefährlichen Gases zu erkunden. Ebenfalls wurden alle weiteren Wohnungen komntrolliert. Aufgrund der unklaren Situation wurden die Bewohner der umliegenden Wohnungen ebenfalls ins Freie geführt und durch den Rettungsdienst gesichtet.
Von insgesamt zehn durch den Rettungsdienst untersuchten Personen wurde in der Folge die dreiköpfige Familie aus der ursprünglich betroffenen Wohnung ins Krankenhaus transportiert.
Im Einsatz waren neben Rettungsmitteln des Rettungsdienstes von Stadt und Städteregion Aachen der Löschzug der nur wenige hundert Meter entfernten Feuer und Rettungswache 1 im Einsatz. Die Sanitätsgruppe der 1. Einsatzeinheit Stadt Aachen (DRK) war ebenfalls im Einsatz. Insgesamt waren circa 50 Einsatzkräfte im Einsatz.
Kohlenstoffmonoxid (CO), so die chemische Bezeichnung der Substanz, ist farb, geschmacks und geruchslos. Es fällt nach Feuerwehrdefinition unter die Kategorie 3 der Atemgifte (Wirkung auf Blut, Nerven und Zellen) und bindet 300 mal stärker an den Roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) als Sauerstoff und führt so zu einem Sauerstoffmangel, auch bei geringen Konzentrationen in der Luft. Es entsteht unter anderem bei Verbrennungen mit wenig zur Verfügung stehenden Sauerstoff.
Dies ist beispielsweise bei defekten Gasthermen oder fälschlicherweise in Innenräumen betriebenen Grills der Fall. Ebenfalls kann dieses Gas jedoch auch durch Gärprozesse entstehen!!!
Die Ursache für den Austritt des Kohlenstoffmonoxids konnte abschließend nicht zweifelsfrei festgestellt werden und ist aktuell Gegenstand polizeilicher Ermittlungen.
Redaktion: Leo M. Schmelcher