Am gestrigen Mittag (26.06.2024/ 14:51) kam es in Eschweiler Nothberg kurz nach dem ehemaligen gleichnamigen Haltepunkt zu einem Bahnbetriebsunfall. Durch einen Oberleitungsschaden wurde ein Zug der Linie RE9 zum Stillstand brachte. Hierbei handelte es sich um Doppelstockwagen aus dem Werk der DWA in Görlitz und eine Elektrolokomotive aus der Baureihe 146 (Bombardier TRAXX).Diese Wagen aus den 1990ger bis 2000er Jahren verfügen ohnehin nur über eine sehr eingeschränkt wirkende Klimaanlage.
In dem Fahrzeug befanden sich laut Zugbegleiter zwischen 200 und 400 Personen. Diese galt es aufgrund der Witterungsbedingungen schnellstmöglich zu evakuieren um Hitzeerkrankungen zu verhindern. Erst nach Eintreffen des Notfallmanagers am Unfallort, konnten die Türen einer Seite des Zuges geöffnet werden.
Anschließend stiegen erste Kräfte der Feuerwehr in den Zug um Wasser unter den Fahrgästen zu Verteilen. Ebenfalls wurden ältere Menschen, Kinder und schwangere Frauen im Zug ausfindig gemacht. Diese wurden bei der anchließenden Evakuierung vorgezogen. Diese fand über eine Rettungstreppe statt, die an einer Tür des Zuges angesetzt wurde. Da der Zug durch die stromlose Oberleitung nicht verfahren werden konnte konnte nicht die Bahnsteiganlage des ehemaligen Haltepunktes Eschweiler-Nothberg genutzt werden.
Die Evakuierten wurden anschließend mit Pendelbussen nach Weisweiler verbracht. Zwei Personen wurden aufgrund von Kreislaufbeschwerden dem Rettungsdienst übergeben und medizinisch betreut.
Eine erste Befragung der evakuierten Personen ergab, dass die Personen Schläge unter dem Zug festgestellt haben und der Zug über die Oberleitung gefahren sei.
Ermittlungen ergaben, dass ein weiteres Triebfahrzeug durch die Oberleitung beschädigt wurde. Der Triebwagen mit beschädigter Frontscheibe befand sich zu dem Zeitpunkt in einer Abstellanlage in Aachen.
Gegen 17:20 Uhr war die Evakuierung aller Reisenden abgeschlossen und der Zug wurde vom Unfallort abgeschleppt. Eine Sperrung der Strecke hielt bis zum späten Abend an.
Die Bundespolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Ob ein Fremdverschulden vorliegt oder andere Ursachen zu dem Unfall führten, ist nun Gegenstand der Ermittlungen.
Die Feuerwehr Eschweiler war mit der Hauptamtlichen Wache und den Löschzügen Mitte, Bohl, Weisweiler und Dürwiß im Einsatz.
Hinweis: In einer vorangegangenen Version hatten wir die TRAXX P 140, bzw. deren Vorgänger mit der TRAXX F140 AC2, die im Normalfall nur im Güterverkehr zum Einsatz kommt verwechselt.
Redaktion: Leo M. Schmelcher
Bild: Polizei Aachen