Am Montag den 02. Februar wurde bei Bauarbeiten auf der Henricistraße (Gelände der Schokoladenfirma Lindt&Sprüngli) eine Bombe gefunden. Diese war eine Fliegerbombe britischer Bauart, die bei den Luftangriffen auf Aachen im zweiten Weltkrieg zum Einsatz gekommen war. Um kurz vor 17:00 erhielt unsere Redaktion erstmals Kenntnis von diesem Einsatz.

Aufgrund des Typs der Bombe 250 kG Fliegerbombe wurde eine Evakuierung der Umgebung in einem Umkreis von 300 Metern um die Fundstelle eingeleitet. Um diese durchführen zu können wurden mehrere Einheiten der Feuerwehr, der Kommunale Ordnungsdienst des Ordnungsamtes und die Polizei alarmiert. Kräfte von zwei Einsatzeinheiten der Hilfsorganisationen richteten eine Betreuungsstelle in einem  Standort der Mensa-Academica am Pontwall ein.

Mehrere Züge der Freiwilligen Feuerwehr hatten die Aufgabe den Ordnungsdienst bei der Evakuierung der betroffenen Anwohner zu unterstützen. Die Anzahl der von der Evakuierung Betroffenen in dem stark studentisch geprägten Gebiet betrug laut dem Einwohnermeldeamt 2.700. Etwa 400 Personen wurden letztendlich in der Betreuungsstelle am Pontwall betreut.

Ab 21 Uhr startete die Evakuierung. Die Polizei sperrte die Roermonderstraße, Henricistraße,  Süsterfeldstraße, Kruppstraße, Kavenstraße, Kühlwetterstraße,  Brüggemannstraße, Paul-Röntgen-Straße, Jupp-Müller-Straße und  die Rütscherstraße. Die Bevölkerung wurde über die WarnApp NINA des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe aufgefordert den Bereich zu meiden. Neun Personen, die den Evakuierungsbereich nicht selbstständig verlassen konnten wurden durch Rettungsdienstfahrzeuge evakuiert.

Um 23:59 meldete die Pressestelle der Stadt Aachen die Beendigung der Evakuierung und damit die Bestätigung, dass die sogenannte Klingelrunde des Ordnungsamtes, bei der alle Wohnungen überprüft werden ohne Ergebnis geblieben war. Mehrere Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr unterstützten hierbei das Ordnungsamt. Mit dieser Bestätigung konnte der Kampfmittelräumdienst, der durch die Bezirksregierung Düsseldorf für das gesamte Bundesland Nordrhein-Westfalen vorgehalten wird seine Arbeit aufnehmen. Um im Falle eines Zwischenfalles (Explosion der Bombe, etc.) sofort eingreifen zu können standen mehrere Einheiten, darunter der Löschzug Nord, unter anderemim Bereich Seffenter Weg / Kackertstraße in Bereitstellung.

Dabei werden die Zünder aus den Bomben herausgedreht, entweder von Hand oder durch die so genannte Raketenklemmer, mit der dies aus einem gewissen Sicherheitsabstand heraus ferngesteuert geschehen.

Um 00:53 meldete die Pressestelle der Stadt Aachen die erfolgreiche Entschärfung der Bombe, damit wurden die Evakuierungsanordnungen aufgehoben.

Im Einsatz waren 204 Einsatzkräfte der Feuerwehr (7 Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr, Berufsfeuerwehr) im Einsatz. Hierunter fallen auch die Kräfte, des sogenannten Löschzug 22, der eine sogenannte Regieeinheit (direkt von der Katastrophenschutzbehörde unterhaltene Einheit) ist. Diese Einheit hat die Aufgabe der Verpflegung, die für Einsatzkräfte und Betroffene sichergestellt wurde. Auch kam die Lotsengruppe (mit Motorrädern) zum Einsatz. Ebenfalls waren  61 Kräfte der Hilfsorganisationen (zwei Einsatzeinheiten) im Einsatz um die Betroffenen zu betreuen. 75 Kräfte der Polizei und 33 des Kommunalen Ordnungsdienstes waren für Absperrmaßnahmen, Kontrolle und eventuelle Anwendung von unmittelbaren Zwang zur Räumung zuständig.

Redaktion: Leo M. Schmelcher

Foto: Stadt Aachen / Sven Nütten

 

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